Geschichte

Flick- Flack und Fechter-Flanke

Am 24. Februar 1901 gründeten 35 aktive Turner und 3 Turnfreunde den Turnverein Kaisersesch. Gemäß dem Motto des Turnvaters Jahn “Frisch, Fromm, Fröhlich, Frei”, gingen diese Turnfreunde daran, eine neue Sportart, das Turnen, in Kaisersesch einzuführen. Mit viel Begeisterung nahm die Bevölkerung diese neue Sportbewegung auf. Schnell gewannen die Turner Freunde und erfreuten mit Schauturnen und Musterriegen. Sie legten damit den Grundstock für die auch heute noch immer sehr aktive Turnabteilung des TuS Kaisersesch. Mit der Gründung des Vereins war es natürlich nicht allein getan. Jetzt galt es erst einmal viele Probleme zu lösen. Geräte mussten angeschafft und für deren Unterbringung gesorgt werden. Eine eigene Turnhalle war zwar Wunschvorstellung aber leider nicht vorhanden. Deshalb fand das Turnen auf dem Markplatz und während der kalten Jahreszeit in verschiedenen Sälen des Ortes statt.

Im November 1901 trat der Turnverein dem MEGINGAU bei. Schon im Jahre 1903 fand in Kaisersesch das 1. Gau Turnfest statt. 1905 wechselte der Verein dann zum UNTERMOSELGAU, dem er aber nur bis zum Jahre 1912 angehörte, da die Fahrten zu den Veranstaltungen zu weit und damit zu kostspielig waren. Dies war für den Verein Anlass, sich wieder dem MEGINGAU anzuschließen.

In den Jahren des ersten Weltkrieges waren turnerische Aktivitäten nicht möglich. Im Oktober 1919 konntejedoch wieder ein Stiftungsfest ausgerichtet werden, desgleichen 1920 und 1926 zwei weitere Gauturnfeste.Im Jahre 1921 trennte sich die Sportabteilung vom Turnverein und nannte sich Sportverein GERMANIA. 1926 erfolgte jedoch wieder der Zusammenschluss beider Vereine.

Finanzielle Mittel erzielte der Verein in früheren Zeiten neben den Mitgliedsbeiträgen aus zusätzlichenVeranstaltungen wie Theateraufführungen, Verlosungen, Sylvester- und Fastnachtsfeiern.Mit Hilfe dieses Geldes und zusätzlichen Fördermitteln von Land und Bund konnte man sich 1926 endlich den lang gehegten Wunsch der eigenen Turnhalle erfüllen. Die Freude darüber währte jedoch nicht lange.Bereits im Jahre 1934 musste sie der Gemeinde übergeben werden, weil der Verein seinen Darlehensverpflichtungen nicht mehr nachkommen konnte.

Im Dritten Reich fiel der Turnverein der Gleichschaltung zum Opfer.

Erst 1953 wurde der Turnbetrieb neu aktiviert, nachdem sich der ehemalige Turnverein und der Sportverein Rot-Weiß (Fußball) zum TuS Kaisersesch zusammenschlossen. Die Turnabteilung vertrat der bewährte Turner Jakob Klinkner.

Nach Übernahme der Turnhalle durch die Gemeinde wurde diese als Mehrzweckhalle genutzt. In ihr wurde hin und wieder zwar noch geturnt, sie diente aber auch für Veranstaltungen aller Art. Nach dem Kriege war die Innenausstattung völlig demoliert, die Turngeräte beschädigt oder verschleppt. So kam es, dass die Turnhalle zu gewerblichen Zwecken vermietet und später mit Grund und Boden verkauft wurde.

So stand man damals also fast wieder wie zu den Anfangszeiten da.Deshalb fand das Turnen anfangs im Hof der alten Schule, im Kinosaal Kreuter, eine Zeitlang sogar in deren Scheune, später im Pfarrhaus, ab 1968 im Gymnastikraum der Hauptschule und ab 1973 in der neuen Sporthalle statt.

Die Turnabteilung des TuS gehört inzwischen zum Turngau Rhein – Ahr ‑- Nette. Seit 1971 nehmen Jungen und Mädchen wieder regelmäßig an den Gauturnwettkämpfen teil. Nachdem im Jahre 1988 der ehemalige Kunstturner Jürgen König als Übungsleiter gewonnen werden konnte, wurde neben allgemeinem Turnen zunächst nur für die Jungen auch Kunstturnen in das Angebot der Turnabteilung aufgenommen. Das Training war hierbei sehr intensiv, so dass sich viele junge Turner zur Teilnahme an Gau-, Verbands-und Rheinland-Pfalz Meisterschaften qualifizierten. Das führte dazu, dass während der letzten Jahre bei Einzel- und Mannschaftswettkämpfen die Turner des TuS Kaisersesch oft sogar auf dem obersten Treppchen des Siegespodestes stehen konnten.

Zwei Turner, Martin Schwickert und Marc Bernauer, nahmen sogar an den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften teil und belegten dabei gute mittlere Plätze. Ebenso nahmen Turner und Turnerinnen während der letzten Jahre mehrfach an Landes- und deutschen Turnfesten, sowie auch zweimal an den gemeinsamen Jahnwettkämpfen teil, die seit der Wiedervereinigung an dem Geburtsort desTurnvaters Jahn in Freyburg an der Unstrut stattfinden.

Die Turnabteilung stellt sich regelmäßig im Rahmen des Nikolausturnens der Bevölkerung vor um zu zeigen, was im Laufe des Jahres geleistet wurde. So wie für den 02. September 2001 geplant, haben die Turner gemeinsam mit den Leichtathleten in den vergangenen Jahren mehrfach das Gau-Kinder- undJugendturnfest ausgerichtet.

Besonders zu erwähnen ist unsere dienstälteste Übungsleiterin, Frau Betty Kuhlemann, die seit fast 30 Jahren im TuS in mehreren Gruppen kompetent und zuverlässig ihre Übungsstunden hält.

Die Turnabteilung hat, wie man sehen kann, fast für jeden etwas, angefangen vom Jüngsten bis zum Ältesten, im Angebot.

Nicht unerwähnt sollen die Abteilungsleiter bleiben, die seit der Gründung des TuS Geschicke der Abteilung in der Hand hielten:

Ø von 1953 bis 1974 Jakob Klinkner

Ø von 1974 bis 1976 Ulrich Buss

Ø von 1976 bis 1979 Hilla Klumpp

Ø von 1979 bis 1981 Jürgen Kuhlemann

Ø von 1981 bis 1989 Dagmar Mattonet

Ø von 1989 bis 1996 Wilfried Bernauer

Ø von 1996 bis 2000 Marianne Johann

Ø seit 2000 Wilfried Bernauer